Zu Fuß und mit dem Fahrrad in die Berge
von Rainer Barth
Drei Tage dauert die Reise auf den Hohen Freschen, vier auf den Hochgrat – wenn man sie von der eigenen Haustür weg zu Fuß unternimmt. Den Gipfelblick über den See hinüber in die Heimat hat man vom Säntisgipfel am Abend des dritten Tages und den Sonnenaufgang von dieser hohen Warte am Morgen des vierten, wenn man in Romanshorn losgelaufen ist. Am Tag drei steht man auf dem Tödi oder auf dem Groß Spannort über Engelberg, hat man das Fahrrad zur Anreise benutzt, beladen mit allem, was man für die hohen Berge braucht. Der vermeintliche Zeitverlust bei derartigen Reisen ist enorm, der Gewinn riesig. Es ist eine Inbesitznahme der besonderen Art. Berge, die man „by fair means“ bestiegen hat, gehören einem definitiv. Wenn man über den See zu ihnen hinüberschaut, spürt man ganz unmittelbar, dass eine neue, tiefere Beziehung zu ihnen entstanden ist. Aus Bergbesteigungen werden Bergreisen, die mit dem Verlassen der Wohnung beginnen.
Im Sommer 2020 benötigten wir elf Tage für eine Säntisbesteigung von Ailingen AUF HOHEN WEGEN in einem westlichen Bogen um den See, über sämtliche Höhenzüge und Berge am Ufer und dahinter. Die reichlich ausschweifende Route – 220 Kilometer und 6300 Höhenmeter – führte über den Gehrenberg, Heiligenberg, Sipplinger Berg und Bodanrück nach Stein am Rhein, über den Schweizer Seerücken, Ottenberg, Nollen, Hochhamm auf die Hochalp und mit einem letzten Steilaufschwung zum Säntisgipfel. Seit über 40 Jahren bin ich unterwegs in der Bodenseelandschaft, aber erst mit dieser Wanderung erfasste ich ihre Einheit und gleichzeitig ihre grenzenlose Vielfalt, ganz im wörtlichen Sinn Schritt für Schritt. In täglich neuen Perspektiven zeigte sich der See als ihr glänzendes blaues Herz, und Tag für Tag verfestigte sich das Gefühl, ihn mit dieser Fußreise endgültig in Besitz genommen zu haben. Die Blickachse zum Säntis hat nun eine ganz spezielle, persönliche Dimension gewonnen.
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Mitmachaktion
DAV Friedrichshafen for future
„Wie komme ich an den Ausgangsort meiner Tour“? haben sich früher die Bergwander*innen gefragt. Damals gab es in den Tourenführern Angaben wie die Anreise mit Bus oder Bahn und dann lange auf Schusters Rappen möglich ist. Wer z. B. in die Silvretta wollte, fuhr mit dem Zug bis Schruns, dann mit dem Bus nach Patenen und musste sich dann mit schwerem Rucksack stundenlang durchs Vermunt hochquälen.
Heute sagt das Navi wie man am schnellsten seinen Wanderort erreicht. Das Auto hat die beliebten Ziele in den Alpen zeitlich näher gerückt, das aber mit all den bekannten Nachteilen für Umwelt und Natur.
Aber es ist immer noch möglich, auch mit Öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen.
Hast du schon mal eine Wanderung mit Öffis angefangen und beendet? Wir sind sehr daran interessiert!
Auf der Homepage der Sektion richten wir eine Sparte „Mit Bus und Bahn- Beispiele“ ein.
Schicke uns Deine Reisebeschreibung.- Wohin? Abfahrt wann? Mit welchem Verkehrsmittel? Umsteigen? Zeitdauer? Kosten? Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten auf der Anreise
Es können auch richtige kleine Berichte sein. Und nicht die Vorteile dieser Art des Anreisens auslassen.
Auf der Homepage unter Natur/Umwelt mit Bus und Bahn findest Du schon einige Beispiele.
Bitte senden an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Schau dir dazu auch noch den Text von Rainer Barth an.
Er beschreibt die Vorzüge des Wanderns mit Öffis sehr persönlich und charmant.
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Mit dem Schiff in die Berge
von Rainer Barth
Ganz sicher die schönste, stilvollste und entspannteste Art, von Friedrichshafen in die Berge zu kommen, ist die Fahrt mit der Fähre über den See hinüber nach Romanshorn und von dort weiter mit der Bahn Richtung Appenzellerland. Ist man im Besitz eines Schweizer Halbtaxabos (vergleichbar der deutschen Bahncard, nur gültig für alle Verkehrsmittel in der Schweiz), zahlt man bereits auf der Fähre den halben Preis, genauso in allen Schweizer Zügen, Postbussen und Bergbahnen. Die Vertaktung der verschiedenen Verkehrsmittel im Nachbarland lässt einen vor Neid erblassen. Ich habe das Halbtaxabo seit etwa 30 Jahren, weiß aber von keinem anderen Bergfreund in Friedrichshafen, der es auch besitzt. Auf der Fähre begegnet man äußerst selten Menschen, deren Ziel die Berge sind. Außer dem Alpstein können die Gipfel um das Toggenburg, etwa die Churfirsten, im Rahmen von Tagestouren erreicht werden.
Mit dem BODENSEE TICKET, gültig für einen Tag oder als Dreitagespass, kann man das ganze Appenzellerland bis hinein nach Wasserauen oder auf die Schwägalp bereisen (bodensee-ticket.com). Großer Vorteil: Man muss nicht wie bei der Anreise mit dem Auto zwingend zum Ausgangspunkt zurückkehren, sondern kann sich reizvolle Überschreitungen zusammenstellen. Hoher Kasten, Marwees, Schäfler, Säntis, Silberplatten, Kronberg, Hundwiler Höhi… - die Ziele in unserem „Seegebirge“ reichen für Jahre.
Eine Bergtour mit der Ausfahrt des Schiffes aus dem Hafen zu starten, vielleicht sogar mit dem Blick auf den Berg, den man zu besteigen beabsichtigt, ist ein großartiger Auftakt, nicht zu vergleichen mit der eher lästigen Anfahrt mit dem Auto. Und wer einmal mit dem passenden kühlen Getränk in der Hand auf dem Deck der Fähre über den See heimgefahren ist und selig auf den bestiegenen Berg zurückschaut hat, der wird dieses spezielle Bergerlebnis immer wieder suchen. Sicher ist man etwas länger unterwegs, es kostet mehr als die Fahrt im Auto, doch der Gewinn ist eine Bergfahrt im umfassenden Wortsinn, die schon daheim beginnt und nicht erst am Fuß des Berges.
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Mit Bus und Bahn… Auf dem Jubiläumsweg Bodenseekreis
Empf. Literatur: Rainer Barth: Jubiläumsweg Bodenseekreis
In 6 Etappen durch den Bodenseekreis
Insgesamte Wegstrecke 111 km
Der gesamte Weg ist bestens markiert mit dem Kreiswappen Bodenseekreis Jubiläumsweg
Alle Startpunkte und Endpunkte werden mir Bus und Bahn erreicht
Für alle Wanderungen empfiehlt sich die Gruppentageskarte für 5 Personen von der BODO, die je nach Entfernungszone zwischen 10,30 € und 17,90 € kostet
- Etappe: Kressbronn- Neukirch
Entfernung : 18 km
Gehzeit: ca. 4,5 Stunden
Verlauf: Kressbronn- Popis- Nitzenweiler-Busenhaus- Hiltensweiler- Heggelbach- Unterlangensee- Neukirch
Hinfahrt:
FN Stadtbahnhof 7:51 Uhr Ankunft: 8:06 Uhr Kressbronn
oder 8:53 Uhr Ankunft. 9:07 Uhr Kressbronn RE 93
Rückfahrt
Neukirch- Tettnang 14: 31 Uhr Ankunft: 14:48 Uhr Tettnang
Tettnang- FN 14:53 Uhr Ankunft: 15:22 Uhr Stadtbahnhof FN
oder
Neukirch- Tettnang 16:31 Uhr Ankunft 16:48 Uhr
Tettnang- FN 16:53 Uhr Ankunft: 17:22 Uhr Bus 7547
2. Etappe: Neukirch- Meckenbeuren
Entfernung: 17 km
Gehzeit: 4,5 Stunden
Verlauf: Neukirch- Schnaidt- Krumbach-Herishäusern- Brünnensweiler- Kaltenberg- Meckenbeuren
Hinfahrt
Stadtbahnhof FN 6:55 Uhr Ankunft 7:26 Uhr Tettnang
oder 7.25 Uhr, 8:03 Uhr und weitere Möglichkeiten Bus 7586
Tettnang 7.35 Uhr Ankunft 7:54 Uhr Neukirch
oder ab 9.05 Uhr jede Stunde Bus 7547
Rückfahrt:
Bahnhof Meckenbeuren 14:15 Uhr Ankunft 14:23 Uhr FN
3. Etappe Meckenbeuren- Markdorf
Entfernung: 20 km
Gehzeit: 5 Stunden
Verlauf: Meckenbeuren- Wannenhäuser- Lindenholz- Ailingen- Unterteuringen- Bergheim- Markdorf
Hinfahrt:
Stadtbahnhof FN 7.05 Uhr Ankunft: 7:15 Uhr Meckenbeuren
Und dann ca. jede ½ Stunde Zug : RB 91 oder RE 5
Rückfahrt:
Marktdorf ab 14:08 Uhr Ankunft 14.21 Uhr FN
dann etwa jede ½ Stunde Zug RB 31
4. Etappe Markdorf- Heiligenberg
Entfernung: 20 km
Gehzeit. 5-6 Stunden
Verlauf: Markdorf- Gehrenbergturm- Wendlingen- Riedetsweiler- Untersiggingen- Lellwangen- Betenbrunn- Heiligenberg
Hinfahrt
Stadtbahnhof FN ab 8:26 Uhr Ankunft 8:40 Uhr Markdorf Zug RB
Rückfahrt
Heiligenberg ab 15:27 Uhr Ankunft 15:52 Uhr Salem
jede Stunde Bus 7397
Salem ab 15:55 Uhr Ankunft 16:20 Uhr FN
Jede Stunde Zug RB 31
5. Etappe Heiligenberg – Owingen
Entfernung: 18 km
Gehzeit: 4-5 Stunden
Verlauf: Heiligenberg- Schwedenschanze- Birkenweiler- Altheim- Maria im Stein- Hohenbodman- Owingen
Hinfahrt
FN Stadtbahnhof ab 8:26 Uhr Ankunft 8:50 Uhr Salem
Jede Stunde Zug RB 31
Salem ab 9:03 Uhr Ankunft 9:26 Uhr Heiligenberg
Jede Stunde Bus 7397
Rückfahrt
Owingen ab 14:56 Uhr Ankunft Uhr 15:07 ÜB/Bahnhof
Jede Stunde Bus 7379
Überlingen ab 15:41 Uhr Ankunft 16:20 Uhr FN
16:23 Uhr Ankunft 16:49 Uhr FN
16:44 Uhr Ankunft 17:23 Uhr FN Zug IRE 3
6. Etappe Owingen- Überlingen
Entfernung: 18 km
Gehzeit: 4-5 Stunden
Verlauf: Owingen- Nesselwangen- Haldenhod- Hödingen- Spetzgart- Goldbach- Überlingen/West
Hinfahrt
FN Stadtbahnhof ab 8:26 Uhr Ankunft 9:10 Uhr Überlingen Zug RB 31
Überlingen Mitte ab 9:16 Uhr Ankunft 9:33 Uhr Owingen Bus 500
Rückfahrt
Überlingen/West ab siehe Fahrplan
Überlingen/ Mitte ab 15:41 Uhr Ankunft 16:20 Uhr FN RB 31
Und andere Bus, IRE und RB
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Mobilität – wie komme ich mit Öffis in die Berge?
Unter Mobilität und Bergsport hat die Bundesgeschäftsstelle des DAV umfangreichen Informationen und Tipps rund um die umweltfreundliche Anreise zusammengestellt.
Lesen und stöbern Sie dazu auf der Seite der Bundesgeschäftsstelle.
Deutschland - DB:
https://reiseauskunft.bahn.de/bin/query.exe/dn?protocol=https:
Österreich - ÖBB:
https://fahrplan.oebb.at/bin/query.exe/dn
Schweiz - SBB:
https://www.sbb.ch/de/kaufen/pages/fahrplan/fahrplan.xhtml
Öffi-Fahrt zur Friedrichshafener Hütte:
Anreise per Zug/Bahnhof: Landeck - Wiesberg oder Garschurn
Anreise per Bus / Bushaltestelle: Mathon, Galtür (Paznauner Hof)
Problem letzte Meile – Öffentlich in die Berge
Wer Bergtouren mit öffentlichen Verkehrsmitteln plant, stellt sich oft die Frage: Wie komme ich vom Bahnhof zum Startpunkt meiner Tour. Die Kampagne #machseinfach hat eine Übersicht für den deutschen Alpenraum zusammengestellt:
Mitfahrgelegenheiten in die Berge:
https://www.alpenverein.de/natur/mobilitaet/mitfahrgelegenheiten-in-die-berge_aid_33553.html
Tourenvorschläge mit Öffis:
Tourenvorschläge mit ÖPNV der Kollengen von der Sektion Tübingen
Eigene Vorschläge?
Immer nur her damit! Gerne nehmen wir natürlich auch Eure Tipps und Empfehlungen aus der eigenen Sektion zur Veröffentlichung hier entgegen!
Gerne per Mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
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